Sonntag, 5. August 2012

Mit dem edlen Kahn über den großen Ozean!


Route: Daily Street, Southampton auf die Queen Mary 2 über den Atlantik nach NEW YORK!


Tagebucheintrag Sara:


...den letzten Abend in Europa genießen wir ausgiebig, kochen für Mick und Julie, es gibt
Flammenkuchen mit Wein dazu (im Angebot 2 Flaschen nur für 7 Pfund bei Lidl!). Fühlen uns bei den 2 richtig zu Hause, so nette Tage hatten wir hier! Mick lässt es sich nicht nehmen uns die 15km bis nach Southampton zum Elisabeth Dock zu begleiten. Und wir sind nun RICHTIG aufgeregt, es geht los! Kommen wir in die Queen Mary2 rein? Haben die Fahrräder in der Kabine Platz??? Bricht bei uns schon am zweiten Tag ein Schiffskoller aus? usw...?

Der Pförtner am Eingang an der Straße winkt alle Autos direkt weiter durch die Schranke, bei uns erschrickt er kurz und hält uns an. Wohin wollen wir denn? Fragt er uns und schaut nicht gerade höflich. Dass WIR Passagiere sind finden er eher komisch, aber letztendlich winkt er uns durch. Erste Hürde geschafft. So radeln wir mit unserer „Ritscha“ an den Schiffen vorbei, wollen erst in den falschen Dampfer (die Queen Elisabeth stand auch im Hafen) einsteigen, dass dahinter erst die richtig große Queen Mary auf uns wartet wussten wir nicht und die Elisabeth ist ja auch schon ganz schön mächtig, allerdings doch nur die kleine Schwester!


Schließlich finden wir unser Check-In, nun geht’s ans eingemachte, das Gepäck kann vor dem eigentlichen Check-in abgegeben werden, also packen wir zwischen Limousinen und den „oberen 10.000“ unser Werkzeug aus und basteln unsere Räder so auseinander , dass sie in die Boxen passen.

Unter amüsierten und doch auch ängstlichen Blicken schaffen wir das auch ganz gut, die Gepäckträger sind super nett und finden es klasse, dass sie mal was „neues „ zu sehen bekommen.

So geben wir alle 10 Säcke/Taschen ab und 2 Radboxen, puuuh das wäre geschafft. Nun geht’s mit dem kleinen „Handgepäcker“, namens Anhänger mit zwei Tragegurten in den engen Check In. Eine eeeeeewige Schlange wartet auf uns, so stehen wir eng neben schicken Passagiere und warten schon ca 1 Stunde lang und weit sind wir noch nicht gekommen, die Schlange geht noch 3 mal so lang. Natürlich werden die Priority-Herrschaften am „Pöbel“ vorbeigeschleust und so dauert es und dauert es. Eine Cunard -Mitarbeiterin entdeckt schließlich uns mit unserem monströsen Gepäck, befindet uns als „dissabled“, holt uns aus dem Gewühl heraus und schleust uns an allen vorbei und so kommen wir durch den handicapt- Eingang nach 5 Minuten ins Schiff:-)

Unser Anhänger hat also auch Vorteile!!!

Am Ende sind wir aber noch nicht, nun geht es zum Sicherheitscheck, genau wie am Flughafen, läuft man durch den Metallscanner und das Handgepäck wird geröngt.

Gert muss alles vom Anhänger rausräumen, also Surfboard, Kites, Zelt, Plane raus und durch den Scanner, nun fehlt noch der Aluminium-Anhänger, extra hierfür wird der Drogenhund gerufen. Der schnuppert einmal drumherum und nun dürfen wir weiter, alles wieder rein und weiter geht’s!

Jetzt kommen nur noch Kleinigkeiten, Foto hier Foto da, über die Gangway und siehe da wir stehen mitten in der pickfeinen, mit Kronleuchter, dunkelrotem Teppich bestückten Eingangshalle, WIR HABEN ES GESCHAFFT!!!!

Unsere „Suite“ finden wir sofort, die Taschen sind auch schon da. Nun steht nur noch die Frage im Raum: bekommen wir alles in unsere Mini Kabine?

Das Bett schieben wir auf eine Seite, Anhänger daneben und alle Taschen unters Bett, wunderbar...aber wo sind die Räder??? so richtig können wir uns noch nicht freuen, so lange die Räder fehlen, sind wir nicht froh..:-(

so laufen wir am Gang etwas nervös auf und ab und schließlich erwartet uns „Dong“ unser Stewart freudig, die Räder sind da!!! die Gepäckträger waren nur etwas erstaunt was Leute so mithaben. Dong ist wohl der beste aller Stewarts auf dem Schiff und er findet die Räder so toll, dass wir sie in seiner Abstellkammer abstellen dürfen!wir sollen die Tage ohne Zelt und Räder ja auch geniessen können... Waaaah super, 7 Tage ruhe von den Rädern und sogar Freiraum in der Kabine!

Mit Welcome- Sektflasche geht’s aufs Deck in die Sonne, erst mal „reinkommen in die Queen Mary 2“ begossen und dann wird das Schiff erkundigt, was nicht leicht ist...es ist so groß, also nicht nur groß es ist noch mal viel viel größer als man sich das vorstellen kann!!...“


Tagebucheintrag Gert: „Cruise über den Atlantik“

...die Queen Mary 2, das laut Cunard-Reederei berühmteste Kreuzfahrtschiff der Welt, in Luxus schwelgend über den Atlantik, ist der letzte klassische Transatlantik-Liner der Welt – so wie dazumal die Titanik. Neben der vornehmen und luxuriösen Ausstattung, unterwürfiger Besatzung, Nachmittags-Matinee , Kunstvorträgen und -ausstellungen, unzähligen Sektempfängen, Seminaren, sind es vor allem die Passagiere selbst die uns in eine andere Welt voller Prunk und Luxus katapultieren.... also, genau das was wir sooo sehr vermisst haben... ;=)

Nachdem die Queen Mary 2 am Nachmittag, bei einem wunderbar sonnigen Tag in See sticht, haben wir schon unseren kostbaren Sektvorrat fast aufgebraucht. Wir sitzen auf Achtern am Deck 8 und genießen wie die Landschaft an uns vorbeizieht. Zuerst geht es entlang der Isle of White, mehrere kleine Motor- und Segelboote begleiten uns, wir winken und trinken... Ein wahres Highlight (laut Angaben der Reederei Cunard zumindest) beim Auslaufen aus dem Hafen war noch, als die Queen Elisabeth, das kleinere Schwesternschiff bei uns vorbeizieht. Da winken wir auch noch ein paar mal... Das nautische Leben auf See kann ganz schön aufregend sein!

Als unser Sekt (verdammt warum haben wir nur eine gekauft!) zur Neige geht, versuchen wir uns doch gleich mal an der Pool Bar. Bargeld braucht man am Schiff ja keines. Jeder Gast bekam beim Check-In ein kleines Plastikkärtchen, welches als Zimmerschlüssel, Geldbörserl, und Anmeldeding für alles andere fungiert: also niemals dieses Ding verlieren, ansonsten bist du gleich ein blinder Passagier!!

2 große Bier bestellen - Karte zücken – Rechnung unterschreiben – Bier kommt sofort und gleich 12$ losgeworden – Tipps kann man noch extra ausfüllen, wenn man will! Haa! So leicht kann man also hier sein Geld loswerden! Mann mann, wir müssen auf dieser Reise verdammt aufpassen; sonst geben wir hier in einer Woche mehr Geld aus, als in unserer bisherigen Reise!!

Kostenlos gibt es stilles Wasser, verschiedene Säfte, Kaffee und Tee, also passt das schon... und nen „Schuss“ Hochprozentiges haben wir ja auch dabei!
Die erste Feuertaufe am Tag1 begann für uns um 20.30 im Haupt-Restaurant des Schiffes, dem Britania Restaurant (second Run für das Dinner).... aus diesem Run – der vorgeschriebene Dresscode war an diesem Tag eigentlich nur „Leger“ - wurde aber eher ein Pinguintanz mit Frack, Cocktailkleid und Co! Ein 5 Gänge Menü, mit Silberbesteck, vornehmen Kellnern und noch vornehmeren Gästen, mikroskopisch kleinen Portionen und Stoffserviette erwartete uns. Einen krasseren Gegensatz zu unserem bisherigen Wochen und Monaten kann es eigentlich gar nicht geben!! Schon ein wenig steif hier!! Fast keine jüngeren Leute an Board, ein paar Familien mit ihren Spießer-Töchtern und Kindern – die in einen Anzug und Kravatte gesteckt wurden. Wer heraussticht ist ein von Kopf bis Fuß tätowierter Bursche, mit Gang und Familie die sich in die größte Suite eingerichtet haben.. nach ein paar Tagen haben wir nun herausgefunden dass es Travis von Blink 182 ist!!! Dieser lockert aber zumindest ein wenig die Stimmung, sind nicht die einzigen Paradisvögel hier!

Gott sei Dank gibt es zu diesem Britania Restaurant auch immer mehrere Alternativen: Ein von Todd English, das Pendand zu Jamie Oliver, kreiertes Restaurant mit anscheinend vorzüglichem Essen und 2 anderen A la Carte-Restaurants; diese kosten aber 10$ extra: generell ist auf der Queen Mary nur sehr wenig kostenlos: man soll ja so häufig wie möglich seine Plastikkarte zücken und zahlen: Der Spa-Bereich generell, fast alle Fitnessangebote verlangen auch nach einem extra Pass und natürlich alle Getränke an der Bar.

Gott sei Dank entdecken wir am Tag 2 der Reise aber noch ein anderes Restaurant im Kingscourt (das ist der Hauptfresstempel! :=) ), welches auch am Abend ein riesiges Buffett ohne Extrakosten anbietet. Und siehe da: dort treffen sich die Leute, die nicht jeden Tag Lust auf Schlips und co haben. Die Schwabbel-Tshirt und Sandalen-Dichte ist hier wieder hoch! Essen tut – so wie wir natürlich auch – ja grundsätzlich jeder zuviel. Berge von Hähnchen, Schweinefilets im Speckmantel, Pasta, Cannellonie, Sushi, etc. und um nicht die süße Ecke zu vergessen – Kuchen, Sahne, Puddings, Schokolade, Schnitten, Sorbets, Mousse, Eiscreme und ein wenig Obst, verlassen im Sekundentakt ihre Buffett-Heimat um auf den unzähligen Tischen verspeist zu werden. Aber wehe man steht während dem Essen auf und lässt seinen erst halb verspeistes Tablett im Stich! In einer unaufmerksamen Minute wird dieses nämlich in kürzester Zeit von den braven Heinzelmännchen entsorgt! Aber macht ja nichts; Man kann sich ja alles wieder erneut holen und alles beginnt von vorne! Ja, eine ganz schön verkehrte Welt mitten am Nordatlantik, irgendwo zwischen Europa und Amerika, spielt sich hier ab!...“

Fitness an Board :

...die Zeit zwischen Frühstück (beginnend ab 04.00), Brunch, Lunch, Nachmittagssnack, Kuchen und Kaffee, Dinner und Mitternachtswahnsinn (bis, wie könnte es anders sein, 04.00) kann man auch sportlich verbringen. Am Bug des Schiffes befindet sich ein Fitnesscenter mit allen erdenklichen Geräten. Auf unzähligen Laufbändern, Steppern, Rudergeräten, modernen Mountainbike-Simulatoren und Gewichten kann man seine Kalorien wieder ein wenig abbauen und das sogar ohne extra Zahlung!!

Um nicht ganz einzurosten und nicht ganz wie ein Faschingskrapfen von Board zu gehen, sind wir da doch recht häufige Gäste... und wie könnte es anders sein: wir radeln natürlich! Ganz interessant bei diesen Geräten sind die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten und Infos die man dabei bekommt. Bisherige geradelte Distanz, Kalorien, Zeit und auch die Arbeit, die man so schafft in Watt. Sara und ich schaffen nach all unseren Kilometern bei höchsten Stufe sage und schreibe 640 Watt!! Also fit sind wir! Aber wahrscheinlich nur dank unserem doch recht üppigem Gepäck!...“

 
Tagebucheintrag Sara: Ein ganz normaler Tag auf der Queen Mary 2:


...ich öffne meine Augen, habe einen extrem trockenen Mund und es ist stockdunkel..schnell begreife ich wo ich bin, es kann nur die Innenkabine in einem Schiff sein. Die Klimaanlage läuft , die Luft ist extrem trocken und ich habe keine Ahnung wieviel Uhr es sein kann. Irgendwann zwischen 4 Uhr morgens und 12 Uhr mittags schätze ich.

So hilft es nur den Fernseher anzumachen (das Handy hilft nach all den Zeitumstellungen nicht mehr) also erzählt uns das liebe Morgenfernsehen, extra für die Gäste gefilmt, wieviel Uhr es ist, was heute so los ist und was das Wetter so macht.

So erfahren wir dass es 8 Uhr und bewölkt ist und es 15 Grad hat. Also machen wir alle Lichter der Kabine an, dass wir etwas wach werden und um den Kreislauf in Schwung zu bringen drehen wir eine paar Runden auf Deck 7, auf dem man einmal komplett rumlaufen kann ohne Unterbrechung, Treppe oder sonst ein Hindernis. Hindernisse bilden nur die lieben Mitgäste, unglaublich was hier los ist, ein richtiger Highway, die Gäste joggen, walken, hüpfen, sprinten und tänzeln herum. Wir 2 laufen unsere 10 Runden, erstaunlicherweise gar nicht so übel, ist ja doch ein riesen Schiff, aber schon schräg an den Fenstern vorbeizulaufen wo gerade gefrühstückt wird und meistens nicht im kleinen Mengen! Sondern das Motto heißt auf diesem Schiff: von jedem Etwas, ja nichts verpassen, also schiebt man sich auf die Teller was geht (es gibt auch gar keine kleinen Teller), von Croissants, Brötchen, Speck, Würstchen, Käse, Wurst, Spiegel- Rühr- und gekochtem Ei bis hin zum Müsli, Joghurt, Obst und enden tut das Ganze mit Törtchen, Muffin und Waffeln.(Während ich das gerade schreibe wir mir ganz übel!)

Nach unseren 10 Runden fühlen wir uns bereit fürs Frühstück, stolzieren zum „Healthy Corner“, dass klingt doch super! Hier gönnen wir uns ein Obst- Smoothie, Müslie und Grapfruit und ganz schnell haben wir zum Schluss Waffel, Omelette und Toastbrot auf dem Teller. Nun ja das Mittagessen lassen wir eher ausfallen ,denken wir!

Vormittagszeit! Was machen wir nun, werfen einen Blick auf den Board-Tagesplan.
Jede Stunden gibt es mindestens 4 Aktionen, jetzt haben wir nun die Qual der Wahl:
Serviettenbinden? Schaukochen? Bingo? Ein Vortrag des Bordjuweliers über Perlen? Kunstvortrag über Rockefellercenter? Tanzunterricht? Alleinreisenden Treffen mit den Gentlemen Hosts? Computer Kurs, Halstuch binden , Hut besticken auch wenn man keinen Hut hat oder doch ein Aquarell Unterricht für lepische 40 Dollar??? Reizüberflutung bevor wir überhaupt hingegangen sind, stellt sich ein...so entscheiden wir uns für das einfachste: Buch in die Hand , ruhige Ecke suchen und entspannen. Das geht auch ganz gut, alle halbe Stunde rennt einer von uns aufs obere Deck, da wir ja doch etwas frischluftverrückt geworden sind. Das ist jedenfalls das gute am eher schlechten Wetter auf See, auf dem Sonnendeck ist NICHTS los. Ab und an treffen wir Passagiere die sich nach unseren Rädern erkundigen, es hat sich anscheinend rumgesprochen das Radreisende auf dem Schiff sind:-) Wenn der Nebel nicht alles zumacht, sehen wir sogar ein paar nette Vögel und Delphine , das absolute Highlight: ein Segelboot, ganz nah an unserem Schiff! Mitten auf der rauen See im Nebel, ob das so schön ist auf dem kleinen Boot, aber tauschen würden wir doch sofort!

3 Tage lang haben wir eher regen-niesel-windiges Wetter und innerhalb kürzester Zeit bildet sich ein Nebel, wo wir uns doch eher an einen Gruselfilm zurückerinnern und wir sind das Geisterboot im Film. Das Nebelhorn wir bei ganz schlechter Sicht dann schon alle 2 Minuten betätigt! Tuuuuuuuuuuuuuuuut, tuuuuuuuuuuuuuuuuut!

Nun ja weiter im Tagesgeschehen, um 11 Uhr begeben wir uns dann tatsächlich in eine Lesung, von dem deutschen Komiker Hoeker, so vergeht die Zeit zum Mittagessen ja doch ganz schnell.

12 Uhr ist eine ganz wichtige Zeit auf Board: Mittagsläuten, die Durchsage der Brücke , nun erzählt uns der gute Captain, Christopher Wells, was so los ist, wo wir sind, was unter uns so abgeht, Wetteraussichten und sonst noch so aktuelles was gerade so los ist, zBsp, wenn wir am Wrack der Titanik vorbei fahren oder an Neufundland!

Danach wollen wir eigentlich nur schnell in die Kabine, da laufen wir meistens aber bei Deck 7 vorbei, hier findet ja das Mittags- Fressgelage statt und siehe da, wir essen wieder!
Von Sushi, über Risotto, Pizza, Salat, Suppe, Pasta oder doch Burger gibt es mal wieder alles und wir könne nicht wiedersehen, wie wohl keiner der Gäste.
Die Teller werden befüllt, ein Kuchen geholt, weils so gut war noch einer... dann noch nen Kaffee, dazu wieder nen Kuchen... zum Schluss ein wenig Käse!
Nach der Essensschlacht wollen wir uns nur noch verziehen, unser Rückzugspunkt ist im Wintergarten, hier läuft Olympiade und es treffen sich eher die „Normalos“.

Auf dem Stuhl hält man hier ein Nickerchen, rechts schnarcht jemand, links isst noch jemanden einen kleinen Hamburger und vor uns wird schon fleißig Bier, Wein und Cocktail inhaliert!
Und das ganze geht ja bekanntlich am besten beim Sport schauen!

Jetzt beginnt bei uns die unruhige Zeit, genug vom rumsitzen, essen...bevor wir doch dem Schiffskoller verfallen, geht’s in die Kabine, schlüpfen in die Sportsachen und ab zum „abs on Mat“ Kurs . So befinden wir uns in einem engen verschwitzten Raum mit 10 Frauen und Gert und machen schräge Verrenkungen auf der Matte. Der Kurs ist einer der wenigen die nichts kosten, und so auch nur eine halbe Stunde und das reicht uns noch nicht. Also geht’s weiter ins Gym und rauf auf den Stepper. Nach einer weiter Stunde Schwitzen geht’s uns richtig gut, konnten kurz den Schiffstrott entfliehen und fühlen uns wieder besser und vor allem so halbwegs fürs Abendessen bereit. Bis dahin geht’s noch in den Pool, der ist so warm, dass wir bei dem kalten Wind nur nie wieder raus wollen.

Nun steht das absolut eher steife Programm an der Reihe, vorallem wenn es auf dem Tagesprogramm heißt: formelle Abendkleidung: Smoking, Cocktailkleid, Anzug oder doch der Hosenanzug??? wahrscheinlich braucht der Normalgast hier 1-2 Stunden Zeit um sich zu richten, wir haben es da ja einfach. Schlüpfen in unser Secondhand – Fetzen und ab zum Abendessen (ab und an), jeden Tag wäre das unmöglich auszuhalten.
Doch sogar wir geniessen es auch mal so betätschelt und bedient zu werden! Bald sieht unser Leben ja wieder etwas anders aus:-)

Nach dem 5 Gänge Menü steht dann das Abendprogramm auf dem Plan: Kino mit aktuellen Filmen, Theater, Tanzball, Nightclub, Lifemusik, Jazzorchester , Pockern oder Pupquiz!
Also langweilig kann einem auf diesem Schiff wirklich nicht werden! Berieselung 100 Prozent! Und was wir hier beschreiben haben ist längst noch nicht alles!!!...


Tagebucheintrag Sara: Ankunft in New York!!!
...heute ist es soweit, Amerika wir kommen! Leider mit ein paar Viren im Gepäck, ich liege seit einem Tag flach, hab mich wohl dank der doch eher sehr frischen Klimaanlage auf dem Schiff verkühlt und habe eine schweißtreibende fiebrige Nacht hinter mir. Also nicht die allerbesten Voraussetzungen für die Ankunft in Amerika, vor allem ohne eine Schlafmöglichkeit zu haben. Morgens um 6 Uhr heißt es aufstehen, raus aufs Deck und siehe da: die Skyline von Manhattan leuchtet uns freudig entgegen und die Freiheitsstatue steht quasi neben uns.

Good Morning New York!
Und beim rausgehen bekommen wir erst mal eine richtige „Watsche“, es ist soooo unglaublich schwül hier, 30 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 90 %.
Wenigstens schwitzen nun eh alle, und mein Fieberschweiß fällt nicht so auf.

Nach dem Frühstück heißt es dann auschecken, mal sehen ob die Grenzkontrolle so wild wird , wie man doch so oft hört.
Aber siehe da , nach 5 Minuten stehen wir in der brütenden Hitze in New York! EEEASY!

Der Plan war eigentlich, ich soll mich so wenig wie möglich bewegen, also ein Taxi soll uns zum nächstbesten Hostel fahren. Als wir die riesen Warteschlange für die Taxis sehen, entscheiden wir uns doch um. Bauen die Räder wieder zusammen, oder eher Gert, ich liege flach!

Nicht weit vom Hafen entfernt haben wir ein Hostel ausfindig gemacht, da wollen wir nun hin. Also rein nach Brooklyn, bei mittlerweile 35 Grad, es radelt sich aber ganz gut und mit dem Ziel bald im Bett zu liegen, geht’s mir den Umständen entsprechend auch ganz gut.

Leider gibt’s das Hostel aber nicht mehr, stehen vor einem normalen Wohnhaus, beim 2. und 3 Hostel leider das gleiche Spiel. Anstatt Hostel steht hier nun ein besetztes Haus.

Nun wird’s langsam unlustig, mein Kopf zerspringt halber, mit Fieber radelt es sich mal gar nicht gut. Gert ist zum Glück!!!! fit und tut gerade so, als ob er hier schon 10000 mal war und sich super auskennt. Lässt sich nichts anmerken, dass er auch keinen Plan hat.

Letztendlich enden wir in einem Hotel in Brooklyn, und ich liege 24 Stunden flach und fieber vor mich hin.

Welcome Amerika!
Ja krank sein, in einer neuen Stadt ankommen, New York noch dazu, keine Unterkunft und Radeln ist nicht die tollste Kombi, dass wird mir nun wieder sehr bewusst und vorallem bin ich soooo froh, dass ich nicht alleine reise!
Trotz des doch eher harten Starts, sind wir sehr froh angekommen zu sein und es schließlich über den großen Teich geschafft haben! Freuen uns nun sehr auf alles was vor uns liegt...

bald gibt’s mehr dazu:-)


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